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US-Staatsanleihen heiß begehrt

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Börse_USADer Rückgang bei den Zinsen in der Euro-Zone hat Ausmaße erreicht, die sich viele Anleger bis vor Kurzem nicht vorstellen konnten. Inzwischen werfen 5jährige Bundesanleihen eine negative „Rendite“ von 0,15 Prozent ab. Im zweiten Teil unserer mehrteiligen Serie „Anlegen bei Negativzinsen“ schauen wir, welche Staatsanleihen von Ländern außerhalb der Euro-Zone eine Alternative bieten.

Im Gegensatz zu den Anleihen aus der Euro-Zone sind US-Staatsanleihen attraktiv. Zwar hat die Ratingagentur Standard & Poor’s im August 2011 das Rating für die USA von der höchsten Stufe AAA eine Stufe auf AA+ gesenkt und sich damit großen Ärger mit der Politik eingehandelt. Vielen Investoren dürfte aber klar sein, dass das Rating immer noch deutlich zu hoch ist. So belaufen sich die Staatsschulden aktuell auf 18,15 Billionen Dollar. Das sind 102,5 Prozent der Wirtschaftsleistung. Im Jahr 2014 haben die USA knapp 800 Mrd. Dollar an neuen Schulden gemacht. Das waren herbe 4,5 Prozent der Wirtschaftsleistung.Börse_Konjunktur_USA

Dennoch könnte sich ein Kauf von US-Anleihen lohnen. Denn die Verzinsung von 10jährigen Anleihen liegt bei 1,9 Prozent. Wenn den Investoren zunehmend klar wird, dass die Wirtschaft deutlich schwächer ist als sie aussieht, könnten die Zinsen deutlich sinken und Anleger damit Kursgewinne verbuchen. Vor dem Hintergrund können sich Anleger die am 15. August 2025 auslaufende Anleihe (WKN: 129360) anschauen. Etliche Experten haben bereits vorhergesagt, dass künftig die US-Notenbank gezwungen sein könnte, dem „Vorbild“ der EZB zu folgen und ebenfalls Strafzinsen einzuführen, um einen weiteren Zufluss von Kapital und einen stärkeren Dollar zu verhindern. Anleger aus der Euro-Zone haben zudem Chancen auf Währungsgewinne. Denn in unsicheren Zeiten flüchten Investoren aus reiner Gewohnheit in den Dollar. Sollte sich hingegen der Euro erholen, drohen Währungsverluste, die einen Teil der Kursgewinne der US-Anleihen auffressen könnten.

Renditehit Australien

Börse_AustralienAustralische 10jährige Anleihen werfen sogar eine Rendite von 2,28 Prozent ab. Die Staatsverschuldung Australiens beläuft sich auf lediglich knapp 30 Prozent des Bruttoninlandsprodukts. Von derartigen Werten können viele Länder der Euro-Zone nicht einmal träumen. Australien leidet zwar unter dem Einbruch vieler Rohstoffpreise und der deutlichen Abkühlung des Wirtschaftswachstums in China. Dennoch ist die Wirtschaft im vierten Quartal um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen. Zuletzt hat die kanadische Notenbank die Zinsen entgegen der Erwartung fast aller Volkswirte nicht gesenkt, sondern bei 2,25 Prozent gelassen. Sollte sich das Wirtschaftswachstum in den nächsten Quartalen aber abkühlen – worauf etliche Einkaufsmanagerindizes klar hindeuten -, dürfte die Notenbank an der Zinsschraube drehen, woraufhin die Anleihenkurse steigen dürften. Anleger werfen ein Blick auf die am 21. April 2025 auslaufende Anleihe (WKN: A1HLLB).

Auf Währungsgewinne können hiesige Anleger bei britischen Staatsanleihen setzen, zumal die Verzinsung für 10jährige Papiere (WKN: A1VE35, fällig am 7. September 2024)  bei 1,56 Prozent liegt. Die Staatsverschuldung hat sich zuletzt bei etwas mehr als 90 Prozent der Wirtschaftsleistung stabilisiert. Gleichzeitig ist der Euro gegenüber dem Pfund – abgesehen von der jüngsten Erholung - im Abwärtstrend. Trotz der wichtigen Unterhauswahl am 7. Mai – bei einem Wahlsieg der Konservativen soll bis Ende 2017 ein Referendum über den Austritt aus der EU durchgeführt werden – dürften britische Papiere begehrt bleiben, weil die sinkenden Zinsen in der Euro-Zone auch die Renditen in England nach unten ziehen.

Bei den aktuellen Mini-Renditen in der Euro-Zone sollten Anleger auf ausländische Papiere ausweichen. Dort sind die Zinsen noch deutlich höher. Bei einem Rückgang des Euro können hiesige Anleger zudem Währungsgewinne verbuchen.


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