Japans Regierungschef Shinzo Abe kämpft weiter um seine Steuerreform. 2017 nimmt er einen zweiten Anlauf, um die geplante Mehrwertsteuererhöhung durchzusetzen. Sein neues Strategiepapier, das im Juni dem Parlament vorgelegt wurde, hat einen Abbau des Haushaltsdefizits zum Ziel. Japan hat die höchste Staatsschuldenquote aller Industrienationen. In ihrem jüngsten Report unterstreichen die beiden japanischen Société Générale-Anaysten Takuji Aida und Kiyoko Katahira den wirtschaftspolitischen Kurs von Premierminister Abe und damit seiner Abenomics, Japans Volkswirtschaft zurück auf den Wachstumspfad zu bringen.
Abe regiert mit stabiler Mehrheit
Sie sind der Ansicht, dass die Abenomics Fortschritte in die richtige Richtung bringen, nun da Premierminister Abes Koalition durch die Machtzugewinne in den letzten Wahlen auf einer solideren Basis steht, die Strukturreformen auch zu verwirklichen. Eine wirksame Strukturreform ist wichtig für Japan, um aus der Deflation herauszukommen, vor allem in Form von einer Anregung von Unternehmensaktivitäten und einer Erhöhung der Löhne.
Abe engagiert sich, möglichst viele Gesetzesvorlagen zu verabschieden, um den weiteren Fortschritt der Abenomics zu stärken, insbesondere in den Bereichen Landwirtschaft, Arbeit und Gesundheitsversorgung. Bis Ende April 2015 wurden 71 Gesetzesentwürfe im Parlament eingereicht, sieben davon wurden bereits verabschiedet. Von anderen wird erwartet, dass sie reibungslos verabschiedet werden, nachdem Abe das Vertrauen der Wähler in der Parlamentswahl im Dezember 2014 gewonnen hatte. Mit einer Mehrheit von mehr als zwei Dritteln ist Abes Koalitionsregierung in der Lage, Gesetze ohne Zustimmung des Oberhauses zu verabschieden.
Neuer Schuldenrekord
Das 2015er Staatsbudget spiegelt das politische Ziel der Abenomics wider: die Wiederbelebung der Unternehmenstätigkeit, um die Wirtschaft anzukurbeln und dadurch Lohnerhöhungen zu ermöglichen. Dies wiederum wird den Verbrauchern erlauben, dass die wirtschaftliche Erholung auch tatsächlich bei ihnen ankommt. Mit anderen Worten zielt Abenomics darauf ab, die Steuerpolitik nicht durch eine Haushaltskonsolidierung zu restrukturieren, darunter durch Steuererhöhungen als Haupteinnahmequelle, sondern durch das Verlassen der Deflation durch eine Reflationierungspolitik, um das Wirtschaftswachstum anzustoßen und als dessen Ergebnis die Steuereinnahmen zu erhöhen.
Während die Staatsausgaben für das Haushaltsjahr 2015 die höchsten in der Geschichte des Landes sind, wird erwartet, dass die Steuereinnahmen auf den höchsten Stand seit der Ära der Bubble Economy wachsen werden. Als Ergebnis wird erwartet, dass der Staatshaushalt sich verbessert. Die Steuerreform für das Haushaltsjahr 2015 wird fest in Einklang mit den Abenomics sein, welche darauf abzielen, die wirtschaftliche Erholung durch Lohnerhöhungen zu realisieren, als Ergebnis der Anregung der Unternehmensaktivitäten
Lohnerhöhungen und Verbrauchssteuererhöhung kurbeln Wirtschaft an
Premier Abe engagiert sich stark dafür, dass die für April 2017 geplante Verbrauchssteuererhöhung nicht noch einmal verzögert wird und unabhängig von der wirtschaftlichen Lage auch umgesetzt wird. Mit anderen Worten ist er engagiert, die Wirtschaft vor April 2017 zu reflationieren. Daher wird der reflationäre Druck wahrscheinlich noch im Jahr 2015 zu spüren sein.
Mit Japanese Buyback-Index auf japanische Unternehmen mit Aktienrückkaufprogrammen setzen
Angesichts der sich erholenden japanischen Wirtschaft und der sehr guten Performance der Mehrheit der börsennotierten japanischen Unternehmen hat das Volumen der Aktienrückkaufprogramme in Japan zuletzt auch zugenommen. Aktienrückkäufe werden ein immer wichtigeres Instrument für Unternehmen, ihre Aktionäre zu entlohnen. Der Japanese Buyback-Index bietet eine interessante Möglichkeit, an diesem Trend zu partizipieren, denn wissenschaftliche Studien haben eine Überrendite für Unternehmen gezeigt, die Aktienrückkäufe ankündigen.
In Japan entfielen laut dem Research-Institut IN Information Systems 2014 rund 3,29 Billionen Yen auf Aktienrückkäufe, das waren 70 Prozent mehr als 2013 und der höchste Stand seit 2008. Für das laufende Jahr rechnen Analysten mit einem Anstieg auf 3,5 Billionen Yen. Das Open End Partizipations-Zertifikat (WKN SG8YEN) bezieht sich auf den Solactive Japanese Buyback-Index (EUR Daily Currency Hedged).
Zielsetzung des Solactive Japanese Buyback-Index ist es, die Entwicklung von Aktien in laufenden Rückkaufprogrammen abzubilden. Anfallende Nettodividenden werden dabei berücksichtigt und in den Index reinvestiert. Der Solactive Japanese Buyback-Index bildet die Entwicklung von Aktien in laufenden Rückkaufprogrammen ab und besteht aus maximal 25 Aktiengesellschaften mit Unternehmenssitz in Japan, die einen Aktienrückkauf innerhalb der letzten zwei Monate angekündigt haben.
Außerdem beträgt ihre Marktkapitalisierung mindestens 100 Milliarden JPY und ihr durchschnittlicher Aktienumsatz während der letzten drei Monate betrug 300 Millionen JPY. Aktuell sind unter anderem folgende Unternehmen im Index vertreten: Sankyo (10,4%-Anteil), United Arrows (9,7%), Obara Group (7,8%), Dr. Ci Labo (7,7%), Marui Group (7,3%) , Sega Sammy Holdings (5,9%), Yamaguchi Financial Group (5,9%), Seino Holdings (4,6%), Sangetsu (4,1%), Lixil Group (3,7%), Japan Tobacco (3 %), Sekisui House ( 3 %), Nexon ( 3 %), Hikari Tsushin (2,6%), Takashimaya (2,5%)
Quelle: Societe Generale, eigene Recherche