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Beste Bonität und nur 30 Prozent Schulden

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EZB2012Die Norwegen-Krone zeigt ungewohnte Schwächen und ist im Juni auf ein Mehrjahres-Tief gegenüber dem Euro gefallen, korrigierte aber in den vergangenen Wochen leicht. Diese Situation stellt eine Einstiegsgelegenheit dar, um an weiter fallenden Kursen in der Norwegen-Krone zu partizipieren. Denn Inflation ist in dem rohstoffreichen Land kein Thema. Daher hat die Notenbank angedeutet, die Leitzinsen bei der nächsten Sitzung im September zu senken, was die Krone künftig belasten dürfte. Mutige Anleger können mit Knock-out-Bull-Papieren auf den EUR/NOK von einer weiteren Schwäche in der Krone profitieren. Die Schwäche der Rohstoffwährungen wird auch am Beispiel des australischen Dollars deutlich. Er notiert aktuell gegenüber dem Euro und dem US-Dollar am 3-Jahrestief.

Freundliche Geldpolitik

Seit Jahresanfang ist die Krone im Rückwärtsgang: Aktuell kostet ein Euro 7,88 Kronen, Ende 2012 waren es lediglich 7,36 Kronen. Beschleunigt hat sich der Rückgang nach der jüngsten Sitzung der Zentralbank vom 20. Juni. Damals hat Zentralbankchef Oeystein Olsen gesagt, dass die Inflation bis 2016 unter der Rate von zwei Prozent und damit auch unter dem Inflationsziel von 2,5 Prozent liegen werde. Er deutete daher an, dass er bei der nächsten Sitzung im September die Leitzinsen von 1,5 Prozent senken wird. Das Rekordtief von Mitte 2009 liegt bei 1,25 Prozent. Der größte Ölexporteur Westeuropas hatte die Rezession in der Euro-Zone zunehmend zu spüren bekommen. Im ersten Quartal war das Bruttoinlandsprodukt um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal geschrumpft, nachdem es im Vorquartal um lediglich 0,1 Prozent gewachsen war.

Olsen erwartet, dass die Wirtschaft bereinigt um das Ölgeschäft im laufenden Jahr um 2,5 Prozent wachsen wird. Bislang hat sich die Zentralbank gegen Zinssenkungen gestemmt. Vor allem, weil sich die Häuserpreise seit dem Jahr 2002 verdoppelt haben. Zudem steigen die Schulden der privaten Verbraucher kräftig an. Laut Schätzungen der Zentralbank werden sie 2013 auf 200 Prozent des verfügbaren Einkommens steigen. Norwegens Wirtschaft ist daher auf eine Niedrigzinspolitik angewiesen, was aber die Währungsaussichten dämpft.

EUR/NOK (seit 2013)

EURNOK0508

Norwegen mit Top-Bonität

Dagegen ist die Staatsverschuldung auf einem sehr niedrigen Niveau, etwa bei 30 Prozent der Wirtschaftsleistung – ein traumhafter Wert. Das Land hat die hohen Ölpreise genutzt hat, um einen Staatsfond von umgerechnet rund 550 Mrd. Euro aufzubauen. Das Länderrating Norwegens ist deshalb weltweit Spitze. Die Wirtschaft gewinnt nach schwachem Jahresbeginn an Fahrt. Die Arbeitslosenquote lag zuletzt bei lediglich 3,5 Prozent. Die Einzelhandelsumsätze, bereinigt um den Autoabsatz, waren um 1,8 Prozent gestiegen. Im September wird in Norwegen gewählt. Um die Chancen auf eine dritte Amtszeit bei der Wahl im September zu verbessern, verspricht Ministerpräsident Jens Stoltenberg den Wählern einen weiteren Ausbau des Sozialstaats. Die Ausgaben steigen daher im laufenden Jahr um 19 Prozent – für Norwegen aber kein Problem.

Hebelpapiere auf EUR/NOK

Anleger können mit Knock-out-Papieren auf einen Anstieg des Euro gegenüber der norwegischen Krone setzen. Der EUR/NOK-Knock-out-Bull mit der WKN DZJ51X hat einen Hebel von rund 23, der sowohl bei steigenden als auch bei fallenden Kursen wirkt. Wem dieser Leverage zu hoch ist, kann auch auf ein moderat gehebeltes Papier zurückgreifen. Der Knock-out mit der WKN DZ5D5Z hat einen Hebel von 15,2.

Im zweiten Teil der Norwegen-Analyse werden wir dann besprechen, wie es um die Aktien des Landes bestellt ist.


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