Devisenmärkte sind hoch spannend, sehr schwierig zu handeln und mitunter mit sehr langen Trends versehen. Bestes Beispiel: Der Yen im Vergleich zu Euro und US-Dollar. Seit Jahren hatten die geldpolitischen Aktionen von FED und EZB die beiden Leitwährungen unter Druck gebracht, den Yen als sicheren Hafen gleichzeitig ganz nach oben auf das Schild gehoben. Die logische Folge: Von 165 Yen ging es zum Euro auf rund 95 Yen abwärts. Im November hatten wir dann bereits darauf hingewiesen, dass ich etwas Bedeutendes im Währungsverhältnis tut. Der Regierungswechsel in Japan gepaart mit der klaren Ansage, ins weltweite Geld-Wettdrucken einsteigen zu wollen, klang verdächtig nach einer Trendwende. Zunächst einmal fundamentaler Art, mittlerweile hat der Chart das bestätigt. Und zwar sogar deutlicher und schneller, als dies abzusehen war. Einen Sprung über 110 Yen hatten wir kurzfristig erwartet, letzte Woche ging es dann sogar über 120 Yen.
Nun sei aber angemerkt, dass bei einem Blick auf den langfristigen Chart um 120 Yen doch einige Widerstände lauern. Hinzu kommt: Eine Rally von 20 Prozent in einem Währungspaar binnen weniger Wochen will erstmal verdaut werden. Eine Pause ist also nicht unwahrscheinlich, danach könnte die lange Phase des Comebacks aber weitergehen. Zur Orientierung: Als sich der Euro zuletzt ab Ende der 90er-Jahre markant gegen den Yen erholte ging es mit kleinen Pausen recht konstant bis auf 135 Yen nach oben. Erst dort machte man über Monate und Jahre eine längere Pause ehe der nächste Schub auf 166 Yen kam.
Auf eine zweite Kombination wiesen wir schon am 3. Januar hin, nachzulesen in unserem Bereich “Weitere Devisen”, nämlich der Euro zum Franken. Speziell nach den Worten Mario Draghi`s hat sich die Situation in die erwartete Richtung entwickelt: Der Euro kann gegen den Schweizer Franken endlich aus eigener Kraft auf die Beine kommen. Das vorgestellte Produkt der DZ Bank, ein Capped-Optionsschein mit WKN DZB4X1, hat seither knapp 30 Prozent zugelegt. Natürlich wird es hier aber auch zu Rücksetzern kommen und der Sprung auf 1,2447 Franken war schon eine Ansage. Wer allerdings mit fast 30 Prozent zufrieden ist darf auf diesem Niveau auch über schnelle Gewinnmitnahmen nachdenken.