Quantcast
Channel: Feingold Research, Investmentportal » Länderanalysen
Viewing all articles
Browse latest Browse all 63

Der Crash beim S&P500 hat erst begonnen

$
0
0

USA_Presse_1In den vergangenen Jahren haben sich Investoren immer darauf verlassen, dass die US-Notenbank bei einem Kursrückschlag am Aktienmarkt einschreitet und ihn wieder nach oben treibt. Nun hat aber Fed-Chefin Janet Yellen die Zinswende eingeläutet – vorerst. Investoren müssen daher der zusehends unschönen Realität in die Augen schauen. Egmond Haidt betrachtet die Lage kritisch.

Auf das Niveau von April 2014 ist der S&P500 abgerutscht. Der jüngste Kursrückschlag wurde von der Bankenkrise in Europa ausgelöst, woraufhin die Schuldenkrise der Euro-Zone zurückgekehrt ist. Denn Investoren flüchten aus italienischen und spanischen Staatsanleihen in deutsche.

Börse_USADer S&P500 hat viel mehr Gegenwind als vielen Investoren lieb ist. Erstens ist die US-Wirtschaft viel schwächer als die US-Notenbank und die Massenmedien behaupten.

Die Industrie ist schon seit Monaten auf Talfahrt, weshalb die Industrieproduktion zuletzt um 1,8 Prozent unter dem Vorjahresniveau lag. Eine schwache Industrie zieht aber innerhalb weniger Monate den viel größeren Dienstleistungssektor mit nach unten, weshalb die gesamte Wirtschaft in die Rezession abrutschen dürfte – sprich die Wirtschaftsleistung schrumpft.

Anleger, die auf eine Erholung beim S&P500 setzen möchten, greifen zu dem Knock-Out-Bull mit der WKN CC150H (Hebel 6). Eine Erholung kann zwar jederzeit kommen. Allerdings dürfte sie nur von kurzer Dauer sein. Aussichtsreicher scheint es, auf eine weitere Talfahrt des Index zu setzen. Dabei ist der Knock-Out-Bear mit der WKN CB5N7Z (Hebel 6) gutes Handwerkszeug.

Übrigens: wer günstig handeln will, schaut auf unsere Vorstellung der neuen No-Fee-Aktionen der Emittenten (hier der Link). Hier lässt sich so mancher Euro sparen.

Starker Dollar belastet US-Wirtschaft sehr

EUR:USD

EUR/USD, 1 Jahr

Zweitens leidet die Wirtschaft enorm unter dem Verfall des Ölpreises. Denn der Sektor kürzt die Investitionen stark, wodurch anhängende Branchen, wie der Auto- und der Immobiliensektor deutlich belastet werden. Die schwachen Autoabsatzzahlen sprechen Bände.

Drittens bekommt die US-Wirtschaft die schwache Weltwirtschaft zu spüren. Im Jahr 2014 erzielten die Unternehmen aus dem S&P500 48 Prozent ihrer Umsätze im Ausland. Da sich die chinesische Wirtschaft aber zusehends abschwächt, und damit andere Exportabhängige Volkswirtschaften Asiens, aber auch Deutschland, zusehends in Mitleidenschaft gezogen werden, bedeutet das deutlichen Gegenwind für die US-Wirtschaft.

Zusätzlich gebremst wird sie durch den starken Dollar. Damit werden US-Produkte im Ausland teuer, während ausländische Produkte in den USA billiger werden.

In dieser Woche schauen wir uns wieder die Perspektiven von DAX, S&P500, Öl und Gold in unseren Webinaren genau an:

09.02. Euer Egmond, 18 Uhr – Anmeldung hier

09.02. Deutsche Bank, Daimler, K+S – Zähneklappern vor der Berichtssaison, 19 Uhr – Anmeldung hier

10.02. Gibt ihm SauRiß! – Anmeldung hier

11.02. Opernturm Live,  18.30 Uhr – Anmeldung hier 

Gewinnschätzungen sind im Rückwärtsgang

USA_Presse_DollarDiese ganzen Belastungsfaktoren schlagen sich in den Ergebnissen der S&P500-Unternehmen nieder. Für das vierte Quartal prognostizieren Analysten einen Gewinnrückgang um 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit würde sich der Abwärtstrend bei der Ergebnisentwicklung beschleunigen, nachdem im zweiten Quartal ein Minus von 1,7 Prozent und im dritten von 3,1 Prozent zu Buche gestanden war.

Unter Druck sind vor allem die Unternehmen aus den zyklischen, also stark konjunkturabhängigen, Sektoren, wie dem Bankensektor oder der Halbleiterindustrie. So bekommen die Banken neben der schwachen Konjunktur und dem Kursrückschlag am weltweiten Finanzmarkt vor allem die Krise im US-Ölsektor zu spüren.

S&P 500Entsprechend erhöhen die Banken ihre Rückstellungen für faule Kredite, woraufhin die Kurse von JPMorgan und Goldman Sachs unter Druck sind. Ebenso ergeht es dem weltgrößten Chiphersteller Intel, der sich Sorgen um die schwache Konjunktur in China und Asien macht, weil dadurch die Nachfrage nach PCs und Servern gedämpft wird. Die Talfahrt bei Aktien wie Ford spricht ebenfalls Bände.

Wegen des sich eintrübenden Umfelds haben die Analysten ihre Gewinnschätzungen für die Unternehmen aus dem S&P500 zusehends gesenkt. Dennoch wird immer noch ein Gewinnplus von sechs Prozent für 2016 erwartet. Das ist völlig utopisch. Vielmehr ist für 2016 ein deutlicher Ergebnisrückgang zu erwarten, nachdem für 2015 ein leichtes Minus vorhergesagt wird. Ein derartiges Szenario ist in dem S&P500 aber keineswegs eingepreist. Das 2016er-KGV ist mit 15 immer noch extrem hoch.

Die Korrektur beim S&P500 dürfte sich deutlich ausweiten. Umso mehr kommt es auf die US-Notenbank an. Fed-Chefin Janet Yellen muss schnellst möglich signalisieren, dass die nächste Zinserhöhung bereits auf Eis liegt und die Fed möglicherweise bereits über ein neues Gelddruckprogramm QE4 nachdenkt. Wenn Yellen nicht schnell einschreitet, dürfte der S&P500 bald im Bärenmarkt sein.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 63